Freitag, 21. Juni 2013

Weich gefallen

Der Typ da hinten, sehr sinister,
wie er so durch die Menge schleicht.
Mit falschem Grinsen Hände reicht.
Ach richtig, das ist der Minister.

Wie schlimm, das Dorf ist abgesoffen,
von dannen Hab und Güter schwimmen.
Der Herr taxiert die Wählerstimmen
und schaut zwecks Wiederwahl betroffen.

Milliarden, wo seid ihr geblieben?
Achso, ihr seid ja längst versenkt.
Zu dumm, dass man jetzt daran denkt.
Er kann's auf Mitarbeiter schieben.

Die Weste weiß, ganz ohne Flecken:
Er war nicht richtig informiert.
Darum wird nun neu strukturiert.
Haben doch alle Dreck am Stecken.

Die Prognosen stehen schlecht:
Nichts gemacht, weil er nichts kann,
doch demnächst steht das Votum an.
Ein Unglück kommt gerade recht.

Und geht die Wahl dann doch verloren:
Konzerne winken schon mit Scheinen.
So kann er, mit sich selbst im Reinen,
ganz munter neue Bretter bohren.


© M.G.

5 Kommentare:

  1. Dem kann ich nur zustimmen! Ein treffliches und ein treffendes Werk.

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  2. ...oder auch "Treffer, versenkt". Sehr schön!

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  3. Gefällt mir sehr gut :)

    Grüße von
    ToastKunst

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  4. Mir gefällt es auch sehr, treffend und wunderbar gedichtet!

    Liebe Grüße
    Regina

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