Montag, 28. Januar 2013

Gedanken zum Gedenken


Was gibt es denn Besseres als
Gedenktage? Sie jähren sich
regelmäßig und manchmal auch rund.
Und die ihnen zugrunde liegenden
Ereignisse können gar nicht 
schrecklich genug sein, als dass
sich nicht etwas daraus machen ließe.

Ein großes Glück ist das ja für
die Betroffenheitsschaffenden.
Man kann schön hinterleuchten, 
aufarbeiten, in Kontext setzen
und wird dazu etwas veranstalten.
Etwas Großes, mit einem Zeitzeugen 
zum Gruseln und getragener Musik.

Dann wird man in seinem Stuhl sitzen
und sich heimlich umsehen, ob die anderen
erstens alle da sind und zwotens 
hinreichend Kümmernis heucheln und
drittens einen ebenfalls taxieren,
denn es ist der Karriere dienlich,
wichtig zu sein und betroffen.


© M.G.

2 Kommentare:

  1. Hehe, danke! Nichts gegen ehrliches Gedenken, aber die allgemeine Betroffenheitsinflation ist nicht nur geheuchelt, sondern auch zum Kotzen. Und Gedenkshows als Karriere-Pushing sind schlicht unappetitlich.

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  2. Ein toller Blog , musste gleich in meine Liste !

    Lg :)

    http://flattis-fotoblog.blogspot.de/

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